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Wednesday, August 12, 2020

Der Schlüssel zu 5G: Wie Wi-Fi 6E Netzwerke der nächsten Generation unterstützt - Elektronikpraxis

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Der Schlüssel zu 5G: Wie Wi-Fi 6E Netzwerke der nächsten Generation unterstützt

| Autor / Redakteur: Alex Roytblat / Vivien Deffner

Gigabit-Geschwindigkeiten, wie 5G und Wi-Fi 6E sie bieten, sind die Voraussetzung für Technik und Industrie der Zukunft. Schlüssel zu einer umfassenden, schnellen Internetverbindung ist jedoch Wi-Fi 6E, über dessen Einführung in Deutschland noch debattiert wird.

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Wi-Fi 6E könnte die Konnektivität in Deutschland deutlich verbessern - doch der Ausbau stockt.
Wi-Fi 6E könnte die Konnektivität in Deutschland deutlich verbessern - doch der Ausbau stockt.

Durch Wi-Fi und Mobilfunk werden bereits seit Jahrzehnten drahtlose und sichere Verbindungen zwischen Geräten hergestellt. Und auch mit der Implementierung des Netzstandards 5G wird Wi-Fi nicht an Relevanz verlieren. 5G soll Deutschland mit hoher Bandbreite und geringer Latenz verbinden – bis Ende des Jahres 2025 hat die Deutsche Telekom eine mindestens 99-prozentige Abdeckung der Bevölkerung mit 5G angekündigt – dies ermöglicht über 82 Millionen Menschen Zugriff auf das neue Highspeed-Netz. Das kürzlich beschlossene Konjunkturprogramm könnte darüber hinaus ein Katalysator für den Netzausbau sein.

Wi-Fi bleibt für Konnektivität hochrelevant

Doch auch mit der Nutzung von 5G wird ein Großteil der Mobilfunkdaten weiterhin über Wi-Fi übertragen werden. Als eindrucksvolles Beispiel kann die Internetnutzung während der aktuellen Corona-Pandemie herangezogen werden: Innerhalb weniger Wochen stieg die Zahl der Smartphone-User, die in Deutschland das Internet über Wi-Fi genutzt haben, um 15 bis 20 Prozent an. Und auch nach der Pandemie wird der Bedarf für weitere Frequenzen zur Unterstützung der Benutzerkonnektivität mit Wi-Fi weiter steigen.

5G und Wi-Fi spielen jeweils eine wichtige Rolle für die nächste Stufe der Konnektivität. Sie sind entscheidend für das sich ändernde Unternehmens- und Verbraucherverhalten, das besonders durch die Coronavirus-Pandemie verdeutlicht wurde. Auch wenn es widersprüchlich erscheinen mag, wird die Ausweitung des Wi-Fi-Betriebs im unlizenzierten 6-GHz-Frequenzbereich, bekannt als Wi-Fi 6E, dazu beitragen, die flächendeckende Einführung von 5G in Deutschland zu beschleunigen.

6 GHz Wi-Fi als Treiber der technischen Entwicklung

Im Gegensatz zum aktuellen Wi-Fi-Standard bietet das Wi-Fi 6E eine größere Bandbreite mit mehr Kanälen und geringen Interferenzen. Der neue Standard sendet auf der 6 GHz Frequenz und nutzt dafür zusätzlich bis zu 14 80 MHz Kanäle oder bis zu sieben 160 MHz Kanäle.

Das Internet der Dinge, Virtual- und Augmented-Reality-Dienste oder das Streamen von Videos in hoher Qualität sind nur einige der Bereiche, die direkt von leistungsstarkem Wi-Fi abhängen. Auch systemrelevante Dienste wie Gesundheitswesen und Bildung würden durch den neuen Wi-Fi-Standard gesichert.

Die extra Frequenzen sind zudem nützlich, wenn viele User parallel das gleiche Netz nutzen, etwa an öffentlichen Plätzen oder in großen Industrieunternehmen. So wird es möglich, Gigabit-Geschwindigkeiten bei gleichzeitig sehr geringen Latenzzeiten zu erreichen.

Die Anzahl der vernetzten IoT-Geräte weltweit soll in den nächsten Jahren signifikant steigen – genauer gesagt soll sie sich weltweit mehr als verdoppeln, auf über 75,4 Milliarden. Dieser Trend zeichnete sich 2019 auch in Deutschland schon eindrucksvoll ab: 18 Millionen neue Geräte wurden im Vergleich zum Vorjahr im Netz registriert. Auch der gesamte Datenverkehr in den deutschen Mobilnetzen stieg innerhalb nur eines Jahres um knapp 40 Prozent.

Für die schiere Datenmenge, die allein das IoT produzieren würde, wäre das heutige 4G-Netz nicht ausgelegt. Hier spielt Wi-Fi eine entscheidende Rolle. Zum einen, um das Verlagern von Daten von Mobilfunk auf Wi-Fi zu ermöglichen und so Datenverbindungen zu entlasten. Zum anderen, um überall dort Internetkonnektivität zu bieten, wo Mobilfunkverbindungen, inklusive 5G, keine Abdeckung bieten: in Gebäuden.

Wi-Fi 6E ermöglicht durch seine Eigenschaften und Vorteile die Nutzung von Wi-Fi im 6 GHz Frequenzbereich.
Wi-Fi 6E ermöglicht durch seine Eigenschaften und Vorteile die Nutzung von Wi-Fi im 6 GHz Frequenzbereich.

(Bild: Wi-Fi Alliance)

Das 6-GHz-Frequenzspektrum wird es Dienstanbietern ermöglichen, die Abdeckung und Kapazität ihrer Netzwerke zu erweitern, indem sie dringend benötigte Kapazität in Innenräumen bereitstellen und sichere und robuste Konnektivität im Freien an öffentlichen Orten wie Stadien, Campus, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Einrichtungen bereitstellen. So hat Wi-Fi 6E das Potenzial, die Internetnutzung flächendeckend zu verbessern.

Deutsche Regierung im Zugzwang

Während das 5G-Netz in Deutschland allmählich ausgebaut wird, gibt es bei der Einführung von Wi-Fi 6 GHz bisher kaum Fortschritte. Für die Freischaltung der 6 GHz Frequenz des Wi-Fi ist in Deutschland die Bundesnetzagentur zuständig. In Abstimmung mit den Mitgliedern der Europäischen Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation (European Conference of Postal and Telecommunications Administrations) wird aktuell die Freischaltung des Wi-Fi 6 GHz debattiert.

In den USA hat die Federal Communications Commission (FCC) im April bereits das 6 GHz Band für Wi-Fi freigeschaltet. Anbieter in den USA dürfen nun Router und andere Wi-Fi-fähige Geräte lizenzfrei vertreiben. Mit dem Verkauf der Geräte wird in den USA bereits Ende dieses Jahres gerechnet.

Um in Deutschland auch Datenübertragung in Gigabit-Geschwindigkeiten zu erreichen, muss nicht nur das 5G-Netz weiter ausgebaut werden. Fast wichtiger ist es, dass die Bundesnetzagentur die 6-GHz-Frequenz für Wi-Fi-fähige Geräte freischaltet. Unternehmen sowie Konsumenten erhalten durch Wi-Fi schnelle und sichere Internetverbindungen. Anwendungen der Industrie 4.0 funktionieren nur effizient, wenn die Datenübertragung ihren Anforderungen entspricht. Unternehmen könnten bereits jetzt vom neuen Wi-Fi 6 Standard profitieren, denn die Technologie existiert bereits. Die Frequenz muss nun von den zuständigen Behörden freigeschaltet werden.

Ralf Koenzen ist Geschäftsführer der Lancom Systems GmbH. Das Unternehmen stellt Netzwerk- und Security-Lösungen (WAN, LAN, WLAN & Firewalls) für Wirtschaft und Verwaltung her.
Der neue Funknetzstandard WLAN-11ax bietet Fachhändlern Umsatzchancen.

Dieser Beitrag stammt von unserem Partnerportal Industry-of-things.de.

* Alex Roytblat ist Senior Director of Regulatory Affairs der Wi-Fi Alliance

(ID:46799795)




August 12, 2020 at 11:27AM
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